Baugewerken-Innung Steinfurt begrüßt GroKo-Pläne für Sonderabschreibung im Mietwohnungsbau

KREIS STEINFURT. Die Bauwirtschaft im Kreis Steinfurt begrüßt den am Montag bekannt gewordenen Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums für eine steuerliche Sonderabschreibung im Mietwohnungsbau. „Der neuerliche Anlauf, den Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen ab dem 31.08.2018 steuerlich mit einer Sonderabschreibung zu fördern, ist rundweg richtig. Die neue Abschreibung von 5 Prozent der Baukosten auf drei Jahre zusätzlich zur jetzigen Abschreibung in Höhe von 2 Prozent würde den nötigen Ausgleich für gestiegene Baulandpreise und Lasten wie zum Beispiel der Grunderwerbssteuer schaffen“, sagt Otto Schildwächter, Obermeister der Baugewerken-Innung Steinfurt. In Nordrhein-Westfalen sieht das Baugewerbe mit Sorge, dass die Baugenehmigungen im geförderten Wohnungsbau und im Einfamilienhausbau im Jahr 2017 deutlich zurückgingen und zwar um 21 Prozent auf rund 52 500 Wohnungen, mithin also 14 000 weniger als noch 2016. „Die Sonder-Afa macht den Bau bezahlbarer Wohnungen wieder attraktiver“, ist Bauunternehmer Otto Schildwächter überzeugt.

Die Kabinettsvorlage sieht im Einzelnen vor, dass Sonderabschreibungen in Höhe von 5 Prozent neben der linearen AfA-von 2 Prozent in Anspruch genommen werden können. Bemessungsgrundlage für die Sonderabschreibungen sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten, jedoch maximal 2 000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche ohne Grundstückskosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten dürfen 3 000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, hierzu zählen auch Nebenräume und Garagen, nicht übersteigen. Bauantrag oder Bauanzeige muss nach dem 31. August 2018 und vor dem 1. Januar 2021 gestellt werden.

 „Mit der Begrenzung der Sonder-AfA auf 3.000 Euro Herstellungskosten wird sichergestellt, dass keine Luxuswohnungen, sondern bezahlbarer Wohnraum gefördert wird. Der Entwurf dürfte damit bessere Erfolgsaussichten haben, als der Anlauf der vorigen Bundesregierung, der an diesem Kritikpunkt noch im Bundesrat gescheitert war. Die Chancen für dieses Gesetzgebungsverfahren sind gestiegen“, glaubt Obermeistern Otto Schildwächter. Der Kabinettsentwurf muss nun zunächst von der Bundesregierung beratschlagt und als Gesetzesvorlage verabschiedet werden.

 Die Baugewerken-Innung Steinfurt vertritt als Wirtschafts-, Arbeitgeber- und Fachverband rund 160  baugewerbliche Unternehmen. 1.800 Baunnternehmen in Westfalen sind in einer der 38 Bau-Innungen organisiert.

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Otto Schildwächter begrüßt den Vorstoß der großen Koalition.